Angekündigte Entschädigungen sind das Mindeste

Die CDU-Abgeordneten Lorek, Gehring und Stumpp sehen die Entschädigungen als absolut angebracht, befürchten angesichts des Zeitplans dennoch ein Verkehrskollaps für die Region. Das nötige Konzept für den Schienenersatzverkehr im Zeitraum der Vollsperrung fehlt noch immer.

Wie angekündigt hat die Deutsche Bahn heute (Donnerstag, 6. April 2023) – und damit pünktlich vor dem Osterwochenende – einen Teil ihrer Ergebnisse präsentiert und Maßnahmen verkündet.

Die CDU-Bundes- und Landtagsabgeordneten Christina Stumpp MdB, Christian Gehring MdL und Staatssekretär Siegfried Lorek MdL zeigen sich dennoch angesichts ernüchternder Ergebnisse enttäuscht. Sie erklären dazu: „Wir freuen uns darüber, dass die Kundinnen und Kunden eine einmalige Entschädigung in Höhe des neuen Deutschlandtickets erhalten und begrüßen auch diese Form der Entschuldigung. Dies ist für die Pendlerinnen und Pendler das Mindeste.“ Weiterhin sehen die CDU-Abgeordneten die geplanten Streckensperrungen äußert kritisch und ergänzen: „Die geplanten Sperrungen kommen zu einem üblen Zeitpunkt. Vom 12. Mai 2023 bis zum 29. Juli 2023 fahren auf der Strecke zwischen Waiblingen und Bad Cannstatt keine Züge, wie die Bahn heute mitgeteilt hat. Die Berufspendlerinnen und Berufspendler unserer starken Wirtschaftsregion Stuttgart sowie zahlreiche Schülerinnen und Schüler sind massiv betroffen.“ Des Weiteren sagen die Parlamentarier: „Es kann nicht sein, dass der Engpass an Baufirmen dazu führt, dass es auf dieser für den Rems-Murr-Kreis so wichtigen Strecke zu einer Vollsperrung kommt. Wir hätten erwartet, dass ein deutschlandweit agierendes Unternehmen hier alle Hebel in Bewegung setzt, um die nötigen Baufirmen zu engagieren. So eine ,Operation am offenen Herzen ́ der Schieneninfrastruktur muss besser gehandhabt werden.“

Ergänzend betonen Lorek, Gehring und Stumpp: „Wir sind gespannt wann die Deutsche Bahn nun das Schienenersatzkonzept für den Zeitraum vom 12. Mai 2023 bis 29. Juli 2023 präsentiert. Bei einer täglichen Auslastung von 50.000 bis 60.000 Fahrten kann dies kaum durch Busse im Schienenersatzverkehr abgefedert werden. Auch die 200 zusätzlichen Fahrräder von RegioRadStuttgart sind keine Lösung zu den von uns in der Vergangenheit geforderten Maßnahmen, welche wir nach wie vor für die bessere Lösung halten.“

Aufgrund der aktuellen Gesamtsituation plädieren die CDU-Abgeordneten für den Einsatz der maximalen Zuglänge im S-Bahn- und Regionalverkehr, um somit ausreichend Kapazitäten zu gewährleisten. Es könne nicht sein, dass sich bei einem 30minuten Takt, alle Fahrgäste in ein bis zwei Zugabschnitte zwingen müssen.

HINTERGRUND:

Die Deutsche Bahn hat in einer Pressemitteilung am Donnerstag (6. April 2023) darüber informiert, dass Reisende für die kurzfristige Ankündigung von Streckensperrungen mit einer Sonderaktion entschädigt werden. Abonnenten und Inhaber von Jahrestickets des S-Bahn-, Regionalverkehrs und des VVS erhalten eine einmalige Entschädigung in Höhe von 49 Euro; dies entspricht dem monatlichen Preis für das Deutschlandticket ab dem 1. Mai 2023. JugendTicketBW-Abonnenten und StudiTicket-Inhaber erhalten einmalig 31 Euro. Allerdings liegt aktuell noch kein Fahrplan und Schienenersatzkonzept für die Sperrungen im Bereich Waiblingen/Bad Cannstatt im Zeitraum vom 12. Mai 2023 bis 29. Juli 2023 vor. Daran wird derzeit noch unter Hochdruck gearbeitet, wie die Bahn mitteilt.